Im Weisstannental unterwegs zu den Wasserfällen

Typ: Schöne, aber anspruchsvolle Wanderung.

Unbedingt Proviant mitnehmen, es hat wenig Einkehrmöglichkeiten unterwegs

Kondition: anspruchsvoll (4 von 5)

Schwierigkeit: anspruchsvoll (3 von 5), je nach Schneeverhältnissen – im Mai liegt teilweise noch Schnee, was ein Überqueren schwieriger und auch gefährlicher macht.

An- / Rückreise

Mit dem Auto direkt nach Weisstannen SG, auf Höhe Oberdorf hat es wenn man von Mels her kommt links abbiegt einige Parkplätze. Die umweltfreundlichere Variante ist mit dem Zug nach Sargans und von dort mit dem Postauto nach Mels.

Wanderung

Die Wanderung beginnt in Weisstannen Oberdorf. Der Weg in Richtung Batöni beginnt zuerst flach, steigt dann aber doch steil an. Links unten hört man immer wieder mal den Gufelbach tosen. Nach gut 500 Höhenmetern erreicht man gut eingelaufen, aber ohne grosse Anstrengung Batöni. Ein wunderschöner Ort, an dem ca. 5 Bäche zusammenfliessen und drei Wasserfälle miteinander zu sehen sind.

Die drei Wasserfälle bei Batöni

Die drei Wasserfälle bei Batöni

Angeblich ein Kraftort: “Sie stehen vor dem 81 Meter hohen Piltschinabachfall (links), dem Sässbachfall (86 m hoch, Mitte) und dem Muttenbachfall (45 m hoch, rechts). Etwas weiter oben mündet der Lavtinabach in den Piltschinabach und etwas weiter unter der Guetentalbach in den Gufelbach. Sie befinden sich an einem fünfarmigen Wasser-Kraftort, der zu einer imposanten Felsarena ab-getragen worden ist. Nicht nur der Anblick ist überwältigend, auch die Energien sind äusserst hoch und aufbauend.

Am Fusse von Wasserfällen finden sich Orte von grosser aufladender Kraft. Es ist nicht nötig, dass Sie näher an die Wasser gehen, durch die Vielzahl der Fälle stehen Sie in deren Zusammenfluss in einer wahrhaft aufgeladenen Arena.”

(heidiland.com, abgerufen am 4.6.2017)

Von den “hohen und aufbauenden Energien” haben wir nicht viel gespürt, aber die Schönheit des Ortes ist schon überwältigend. Wir verweilen für eine kurze Dauer und entschliessen uns dann, dem Lavtinabach entlang in Richtung Stofel (1890 MüM) zu laufen. Der Anstieg ist bissig, aber die Aussicht auf die Wasserfälle lohnenswert. Wir gehen weiter in Richtung Lavtinasattel, der allerdings im Mai wegen des Schnees noch unüberwindbar ist. So biegen wir bei Ober Läger, ungefähr auf 2170 MüM nach links ab und laufen in Richtung Jägerichopf. Der Weg ist nicht gut erkennbar und für Ungeübte ist an dieser Stelle ein Handy mit Offline-Karte zu empfehlen. Verlaufen kann man sich allerdings nicht gross, der Weg geht leicht unterhalb dem Stafinälla-Grat leicht ansteigend und westwärts zuerst zum Punkt 2202, und dreht dann nach Norden in Richtung Jägerichopf. Ab und zu zeigt sich wiedermal eine Gämse, die sich aber bald darauf scheu zurückziehen.

Weit unten liegt Weisstannen, am rechten Bildrand die Churfirsten

Weit unten liegt Weisstannen, am rechten Bildrand die Churfirsten

Ziemlich genau senkrecht unter dem Jägerichopf ist Schluss mit Lustig. Ein breites Schneefeld versperrt uns den Weg und im sehr steil abfallenden Terrain getrauen wir uns nicht, dieses zu überqueren. Zu gross ist die Gefahr auszurutschen und erst wieder 200-300m weiter unten zum Stillstand zu kommen. Ist das einer der Momente, wo man besser vorsichtig ist in den Bergen? Leute sind schon wegen weniger schwer verletzt worden oder sind gar gestorben. Da der Jägerichopf für uns gut sichtbar deutlich exponierter an der Sonne liegt entschliessen wir uns nach kurzer Beratung zum ihm hochzusteigen (phasenweise auf allen Vieren) und das Schneefeld so zu umgehen.

Blick vom Jägerichopf

Blick vom Jägerichopf. Aufgrund des Umwegs müssen wir diese Krete hinabsteigen

Der Plan klappt gut, ist aber deutlich anstrengender. Mit viel Vorsicht erreichen wir mit ca. 30 Minuten Umweg den ursprünglichen Trampfelpfad.

Blick zurück zum Jägerichopf.

Blick zurück zum Jägerichopf. Deutlich zu erkennen der Weg und das verflixte Schneefeld

Es folgt ein angenehmes, aber doch steiles Hinterlaufen, dem Heugrat entlang, bis Gafarrabüel (Punkt 1766). Schaut ganz nach einer Alp aus.

Wir entschliessen uns den sehr steilen Weg nach Weisstannen zu nehmen, der unserer Kondition und den Knien nun doch noch das Letzte abverlangt. Auf einer Distanz von 900m Luftlinie werden ca. 670 Höhenmeter vernichtet. Ein zweites Mal würden wir von Gafarrabüel aus wahrscheinlich den Abstieg über das Gafarratobel wählen und ab Schwendi das Postauto nehmen.

So aber kommen wir mit reichlich schwachen Knien und ziemlich verschwitzt bei der Schussanlage Zipf an. Das Überqueren der Brücke auf Höhe der Scheiben des Schiesssandes ist nicht zwingend nötig, wir bevorzugen aber die letzten Meter auf der Fahrstrasse zu gehen und kommen so nach einem kurzen Marsch parallel zum Gufelbach am Ziel Weisstannen Oberdorf an.

Fazit

Anstrengend aber schön. Die Wasserfälle, aber auch die Aussicht auf die Churfirsten sind das absolute Highlight.

 

Von Wald (ZH) nach Wald über die Farneralp

Typ: Schöne, leicht anspruchsvolle Winterwanderung

Unbedingt Proviant mitnehmen, während die Aussicht auf der Farneralp überzeugt ist die Gastfreundschaft leider genau gegenteilig.

Kondition: mittel (3 von 5)

Schwierigkeit: leicht (2 von 5), je nach Schneeverhältnissen

An- / Rückreise

Mit der Bahn oder dem Auto nach Wald (ZH), beim Bahnhof parkieren. Die Wanderung endet in Wald, alternativ kann man in der Höhenklinik (Posthaltestelle Faligberg) das Postauto zurück nach Wald Bahnhof nehmen.

Wanderung

Die Wanderung beginnt beim Bahnhof Wald. Man läuft durch den Ort hindurch in Richtung Kirche, vorbei an der Raiffeisen Bank und dem Coop, bis ans Ende der Bahnhofstrasse. Von dort sieht man auch schon die grosse Kirche, um die herum man läuft. Kurz danach biegt man links in die Hüeblistrasse, die man ein Stück hochläuft. Auf Höhe der ersten scharfen Linkskurve biegt der Wanderweg nach rechts ab (Quartier Sagenrain).

Man überquert die Bahnlinie auf dem Wanderweg und erreicht den Wald. Rechts plätschert der Schmittenbach, der sich nun über viele Wasserstufen in der Nähe des Wanderweges hochzieht. Es gibt immer wieder mal Abzweigungen im Wanderweg nach links und rechts, aber im Wesentlichen hält man sich streng dem Bach entlang aufwärts und kann als Zeitvertreib die verschiedenen Stufen zählen.

Den Wasserfall im Sagenraintobel sollte man nicht ausser acht lassen. Auf Höhe Bleuelholz / Tüfi kann man einen kurzen Abstecher zum Wäbereggweiher machen, interessanterweise läuft man ab da alles auf der Kantonsgrenze Zürich / St.Gallen bis zum Hof Ger, nach einen kurzen Stück am Gerenbach.

Am Hof Ger biegt man rechts ab und läuft so – an einem Waldstück vorbei über ein weites Feld hoch in Richtung Farneralp. Am Waldrand angekommen verläuft der Wanderweg ziemlich steil bis man auf einer weiten Wiese angelangt ist (Rüti). Von dort ist es nur ein kleines Stück durch den Wald hindurch zur Farneralp.

Ein Einkehren in der Farneralp lohnt sich nur für Mutige. Die Freundlichkeit des dortigen Personals ist kaum vorherzusehen, so dass man entweder einigermassen anständig bedient wird oder aber nur angeblafft wird, wenn man die Frechheit besitzt, auch noch etwas kaufen zu wollen. Hier wäre – wie bei so vielen Bergrestaurants – dringend Konkurrenz nötig.

Der Retourweg geht über Cholwald der nicht zu übersehenden Fahrstrasse entlang über Bode bis nach Chrinnen, wo die meisten Ausflügler ihr Auto parkieren. Hier überquert man denn auch die Kantonsgrenze wieder und erreicht in 10 Minuten die Höhenklinik Wald mit der Postautohaltestelle Faltigberg.

Hier nimmt man entweder das Postauto zurück noch Wald, oder läuft das restliche Stück (der Einsteig zum Wanderweg ist ca. 50m vor der Postautohaltestelle rechts) über Chatzenstrick, Lauf, Nähren, Geeretsrüti und Brugglenwäldli zurück an den Bahnhof.